Live Action Role Play - mit "LARP"
wird dieser englische Wortebrocken abgekürzt - hat gleich erkennbar eines
mit der Pseudozeitschrift Perplex gemeinsam: Die Pseudonyme.
Im Oktober 2018 gab es von Nemo
(unten im Foto links) einen Artikel in Perplex, der darauf hinwies: Es
gibt sogar so viele Gemeinsamkeiten, dass Rollenspieler und
Perplex-Pseudos nebeneinander existierende Seelenverwandte sind.
Foto oben: Eine Gruppe von
aufständischen "Arbeitern" bei einem Steampunk-Rollenspiel im Sommer 2018
in Worms
Achtung, Perspektivwechsel: Es gibt nicht nur ein
Dutzend Pseudos, die sich in „Perplex“ schöne Treppenhausdebatten liefern
(obwohl wir natürlich die wichtigsten sind :-). Es gibt nicht bloß zwei
Dutzend Pseudos, die einmal im Jahr an einem Stausee zelten. Es gibt
derzeit etwa 10.000 Pseudos in Deutschland.
Ich zitiere
http://www.larpwiki.de/Geschichte Des Larp: „Angefangen hat alles im
Jahr 1984/85 ... in einem Comic- und Science Fiction-Spezialbuchladen in
Stuttgart ... das brachte uns zu unserem ersten richtigen
Gewandungstreffen, dem legendären Südcon, auf dem sich Südseeeingeborene
mit Kelten und Seeräubern um Schatzkarten und Götter stritten... Der
nächste Schritt war dann im Jahr 1989 der erste "real existierende Dungeon"
auf der Ruine Landeck bei Landau in der Pfalz... Draccon 1 fand dann im
sehr heißen Sommer 1992 auf der Starkenburg bei Heppenheim am Rhein statt:
Der Gute König Bogumil wird von seinem finsteren Verwandten, dem Baron De
Ville, mit Gift ermordet, der brave Reichskanzler Sir Bertram birgt den
Körper des Königs und setzt einen von ihm instruierten Doppelgänger, einen
Schauspieler, an dessen Stelle auf den Thron...“
Da lest ihr sie, die Pseudonyme: Bogumil, Baron De Ville, Sir Bertram...
Zeitlich läuft die Entstehung dieser Pseudo-Bewegung ungefähr parallel zum
Aufstieg (Perplex Start Mai 1988) und Fall (vor 2000) der
Kuhpong-Pseudos - das sind wir hier, hey! Aber während wir dem Internet zu
Opfer fielen, begannen die LARP-(„Live Action Role Play“) Pseudos,
organisiert über das Internet, erst recht zu spielen.
Jetzt, soeben 2018, war ich zugange im Nibelungenturm von Worms, gemeinsam
mit 30 anderen Pseudos. Ich war „NSC“, „Nicht-Spiel-Charakter“ -
der ist in die Handlung (den „Plot“) teilweise eingeweiht und hat
den Auftrag, die SCs („Spieler“) in die Quest (die Handlung) und
allerlei Neben-Quests (damit stets ein Ball im Spiel ist) hineinzulocken
und zu -treiben. Gemeinsam mit einem Zimmergenossen (er hatte wie ich drei
Pseudonyme, nennen wir ihn deshalb vereinfachend bürgerlich „Gregor“)
waren wir beiden die „Springer“ - wir pendelten im Lauf des
LARP-Ereignisses in unseren Rollen.
Dieses Rollenspiel wird derzeit jährlich
fortgesetzt, ja, im wunderbaren Nibelungenturm von Worms
fliegen auch 2019 und 2020 für drei Tage an einem Wochenende fiktive
Zeppeline, greifen rollenspiel-real Piraten an, suchen edle Frauen Schutz
und finden Klassenkonflikte statt. Wir sind ausgebucht schon Monate
vorher! Pseudos, die etwas Handfestes suchen, sind willkommen. |