Die große poetische
Pseudo-Klopperei:
Hier kommt
sie und ruht bis heute nicht.
Sie erzeugte so manches amüsante bis hämische Gedicht.
Im Poesie-Boxring stehen: Fata Morgana gegen Sockrattus.
Drumherum garnieren und assistieren, nachdem
ihnen die poetische Klopperei auffiel und gefiel,
weitere Pseudos mit ihren Gedichten diese in unendliche Tiefen und Untiefen
reichende Seite.
Bei Perplex Nr. 584 ging es los, erschienen am
5.10.2014. Wir stoppen vorläufig bei Heft Nr. 610,
erschienen am 8.1.2017. Zwei Jahre und vier Monate der poetischen Rüpelei, des
Spotts
und scheinbaren Gejammers, der Friedensangebote und Ablehnungen stecken in
dieser Seite.
Ein reimendes und greinendes Küchendrama spult sich hier ab. Was will die Welt
mehr?
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Fata Morgana zu 584/2
Auge um Auge, Zahn um Zahn,
Sockrattus träumt von seinem Plan:
Wie er aus seiner Wiege steigt
und allen seine Meinung geigt.
Doch irgendwie — sein Plan mißlingt,
weil Zahnweh ihn zum Rückzug zwingt.
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Sockrattus
dazu:
Fata Morgana
zu 597/20
Kriegt uns’re kleine Ratte kalte Füße?
Fata Morgana schickt ihr feurige Neujahrsgrüße
und strickt ihr fix ein warmes Sockenpaar,
damit das liebe Tier nicht friert im neuen
Jahr.
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Fata Morgana zu 585/20
Der Werwolf ist voll Mordbegier?
Sockrattus platzt vor Neubegier!
Die Nase unter Flowwers Kleid er reckt,
will sehen, ob ein Fell darunter steckt.
Oh, Sockrattus, gib bloß fein acht,
daß Flowwer sich nicht ins Fäustchen lacht,
sich flowschig zu dir niederkniet …
… und dir das Fell über die Ohren zieht!
Sockrattus´ Antwort:
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an
Nemo (501/4):
Im
Müllcontainer findet Sockrattus Asyl
vor Wasch
& Dusch und Schaum & Spül.
Fata
Morgana
Sockrattus dazu:
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Fata Morgana zu 587/37
Oh, liebe Anna, gram dich nicht,
das steht dir gar nicht zu Gesicht.
Sockrattus weiß nicht, wovon er spricht,
drum zeig ich dir hier eine andere Sicht:
Fleckenteufel, Sagenhelden, Fabelwesen
finden alle einen Platz am Tresen
in der kuscheligen Kneipe weit hinter
Nirgendwo,
genannt Perplex (mit Außenklo).
Ob Russen, Himmelskörper, Spanier,
Aschevögel, Fische, Clowns oder Seher,
sie alle treffen sich dort regelmäßig zu
netten Plaudereien
(und der ein‘ oder and‘re träumt von
handfesten Kneipenkeilereien).
Nur dort, hinter dem Schein der Realität, und
noch ein Stück weiter,
pumpt das Herz, rauscht das Blut all dieser
Außenseiter.
Sie sind so real wie unsere Phantasie,
triffst du sie nicht dort, dann triffst du sie
nie.
Einzig fatal – und gar nicht irreal - nur das
eine dünkt,
nämlich, wenn Sockrattus Socke zum Himmel
stinkt
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Mit dir
messen, liebe Ratte?
Das geht leicht mit der Messlatte.
Ich leg ein Söcklein nebendran
und schaue mir die Zahlen an:
30 cm, les ich da,
kommen deinen Maßen nah.
Vom Rattennäslein bis zum Schwanz
passt du in eine Socke ganz.
Nemo
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Sockrattus dazu:
Sockrattus 587/8
Ich fand den Kuchen, traf das Ei
– und nirgends eine Ratte.
Wahrscheinlich, weil das Einerlei
des Friedens sie satt hatte.
Nemo
Sockrattus dazu:
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Ja, das war das Gastgedicht von Aribert.
Fata Morgana stellt Vermutungen an zum
vermehrten Rattenaufkommen in Perplex: (Heft 586)
Es wimmelt und wuselt, es geistert und flitzt,
wie wenn Ratten in Socken sich schar‘n.
Derer drei zählt ich diesmal, die ganz
verschmitzt,
weder an Wortwitz noch Selbstironie spar‘n.
Ich frag mich, was will so ein
Pelznagetier,
was treibt es, was lockt es
vor unsere Tür?
Sind es die leck’ren
sizil’schen Rezepte
oder genußvolle geistige
Aspekte?
Wird das Leben im einsamen
Sockenbett fad?
Hat des Tiers Nase genug vom
eigenen Duft?
Träumt es heimlich zu wandern
auf gefahrvollem Grat?
Oder braucht es ganz simpel
nur mal frische Luft? |
Frische Luft
braucht so eine Stinkesocke!
Doch "Ich bocke"
ruft die Socke. Nemo
Fata Morgana
an Nemo 588/21
Sockrattus‘ Rettung aus seiner
Stinksocke
gelíngt nur noch mit der
Saugglocke.
Fata Morgana zu 590/23
Sag, Sockrattus, hat dich die bloße Erwähnung
einer Saugglocke um Schlaf und Verstand gebracht,
daß du auf einmal sämtliche Orthographie- und
Interpunktionsregeln läßt außer Acht?
Hat dich diese Maschine so aufgeschreckt,
daß du dich mitsamt deiner Socke, in der dein
schweißgebadeter Körper steckt,
zum ersten Mal im Perplex hast umgedreht und
auf das andere Ohr gelegt?
Aus Faulheit sich ja sonst bei dir kein
Härchen, höchstens mal eine Schmeißfliege regt.
Sockrattus, ich glaube gern, daß du Verse wie
meine noch nie hast gesehen.
Nur kein Neid, mein Kleiner, irgendwann lernst
auch du, auf zwei Beinen zu gehen.
Auf die Welt geholt zu werden, tut gar nicht
so weh.
Zur Belohnung gibt‘s danach auch ein
Fläschchen Beruhigungstee. |
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Im
Mai da stieg die Stinkeratte
aus ihrer Socke, denn sie hatte
die Hoffnung, dies sei ihre Zeit.
Sie war gar zu einem Bad bereit...
Doch als sie dann geschrieben las:
„schweißgebadeter
Körper“
(von Fata war´s)
Sie wütend ihren Wunsch vergaß.
Nemo
Fata Morgana an Nemo (für Sockrattus) zu
592/9
Schon wieder ist ein Jahr vorbei,
Sockrattus ist das einerlei.
Inbrünstig er sich gebärdet:
„So ein Bad wird völlig überbewertet.“
Verpaßt dabei den schönsten Spaß,
schreit nur: „Wasch mich, aber mach mich bloß
nicht naß!“
Paß lieber auf, du keine Stinkemaus,
sonst schüttet noch jemand die Ratte mit dem
Bade aus …
...und hier die typische Ratten-Antwort:
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Fata Morgana
zu 588/7
Dieses
Gedicht bezieht sich auf die Lobeshymne von Sockrattus auf Aribert.
Sockrattus, die ruppige Ratte,
als Preisrichter ohne Krawatte,
vergibt nonchalant à Aribert dix points,
vergleicht ihn mit Goethe (oder war es
Gauguin?).
Wahrlich, Sockrattus ist ein Allround-Talent,
das reimt und richtet, pöbelt und pennt,
und im Vorbeigehen spuckt er in jedermanns
Suppe,
doch – ach, wie enttäuschend - ist das allen
schnuppe
Es ist nicht der Rattenfänger, der durch die perplexen Lande zieht,
sondern ein Poetenfänger,
der mit Rattusaugen aus seiner Socke späht.
Seit er in unseren Breiten
einen Reim auf den anderen drischt,
sammelt sich in seinem
Kielwasser eine lyrische Gischt.
So macht er reiche Beute,
doch ist sein Fang nicht immer taufrisch,
zappelte doch unlängst der
alte Goethe an seinem Angelhaken ...
wie ein blubbernder Fisch.
Sockrattus,
welch Reimgenuss!
Nimm an: Du hast es losgetreten.
Ja, Aribert tritt hinterher.
Ach, Goethe kann es nicht besser?
Da lacht der Dichter!
Nemo zu 88/7 mit Rückbezug auf 87/38
Sockrattus derweil:
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Fata
Morgana an
Sockrattus (601/20)
Das ist doch
reichlich unerhört,
was
Sockrattus so alles stört.
Die Fata ist
famos empört!
Doch hat sie
sich vielleicht verhört?
Denn vieles,
was die Ratte röhrt,
nur orbitär
das Ohr betört.
Sockrattus in Perplex 603:
Ein hochgelungenes
Sonett,
plus ein lustiges Reimquartett:
Ist sie jetzt Fledermaus?
Isst sie jetzt Brei?
Unsere sokratische Ratte
hatte
Glücksmomente in 603.
Nemo zu Sockrattus, PP 603, S. 15 & 7
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Fata Morgana zu 589/35
Ach, Sockrattus, was hast du dir da bloß
wieder zusammengereimt?
Klingt wie gebohrt, gehobelt, genagelt und
dann noch geleimt.
Hast dir gebaut im Hohen Dom einen noch
höheren Thron,
komm doch mal runter, laß fünf gerade sein …
so weit zählen kannst doch schon?!
Nur noch eines zum Schluß: Dünne Brettchen
bohre ich nicht.
Warum sollte ich auch?
Durchschlägt doch mein Wort alles, was noch
härter als Holz,
allein durch sein Eigengewicht.
Stinkviech in
Wollsocke 589/15:
Sockrattus, bisher bleibst du Teil
der friedlichen Gemeinde.
Deine Gedichtlein sind kein Keil
im Wohlgefühl, das uns vereinte.
Süß zappelst du in deiner Wolle.
Hoffst auf einen, der dir grolle.
Doch ach, wie schlimm, wir loben dich:
"Nett meckert er und reimt so frisch."
Nemo |
Sockrattus dazu:
Wär Sockrattus ne Fledermaus,
so würde er gelüftet.
Er zöge seine Socke aus,
weil dies sein Gewicht liftet.
Sein Gedichtlein wär ein
Ohrenschmaus,
denn mit dem Blick von oben
würde er die Welt loben.
Es fehlte das Verbockte, das
Gesockte.
Ihm wär solch Reimen bald ein Graus,
und schnell wär er verduftet.
Nemo
Fata
Morgana an
Sockrattus (603/7)
Seit jeher
ist noch sternenklarer,
das Tier, das stinkt, ist ein Seifensparer.
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zu PP 591:
Fata Morgana zu (592/21)
Mein kleiner Geist mag sich zwar winden,
aus Ekel und Hygiene-Gründen.
Doch weiß mein großer Geist genau,
Sockrattus – kleiner, eitler Pfau,
daß selbst dein schnieker Rattenzahn
in Luft, die nur gespiegelt ist,
weder hinein, noch hindurch und schon gar
nicht wieder hinaus beißen kann.
Sockrattus dazu:
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Welches Pseudo auch immer in Niederkrüchten wohnt - hier wird es
niedergemacht, zunächst von Sockrattus:
Fata
Morgana an
Sockrattus (605/5)
Eine Ratte
aus Niedergrüchten,
die wollte
gern Limericks dichten.
Doch wenn
Verse nach Socken dünsten,
ist es
schnell aus mit den schönen Künsten –
Nun muß sie
aufs Dichten verzichten!
Sockrattus verzichtet
nicht, sondern geht in
605/6 auf
Nemo los, der in Zuffenhausen wohnt:
Daraufhin
gab es von einem Pseudo namens "Verschlimmerick" (das ist nicht Nemo) eine
Antwort:
Ne Ratte aus
Niederkrüchten
Die wollte
Sockratüsse züchten.
Im Labor
gegen Geld
besucht von
der Welt
Da musste
die Ratte flüchten.
Und auch
Nemo zickte / limerickte in PP 606/4 zurück:
Eine Sackratte aus Dumpfhausen
reimte zeitweise zum Grausen.
Ich
sag diplomatisch:
Sie
reimt halt sokratisch -
da
bleibt das Lyrische draußen.
Tochter der Nacht reimte nun
mit:
An Sockrattus:
Bei manchen Wadenbeißern
geh ich nicht konform.
Dünkt mir doch, die Rattenköttel
sind oft außer der Norm.
Lass sie doch in deinen Socken
anstatt bei uns im Katzennapf -
Mieze kriegt sonst noch die Pocken.
Dem Igel geht´s auch auf den Zapf. |
Fata Morgana zu 593/5
Wer geistert so spät durch den Elfenwald?
Es ist der Rattenkönig in seinem Söckchen so
alt.
Linst durch Sträucher und Hecken, die die
Lichtung umstehen.
Warum zeigst du dich nicht, bleibst lieber
ungesehen?
Hast Angst, daß man dich für ein Weichei hält,
wenn die Maske von deinem wahren Gesichte
fällt?
Gestehe! Ramontik dein zweiter Vorname ist,
nur zum Schein du häßlich und bissig bist.
Keine Angst, ich verrat es nicht weiter
und trete es auch nicht breit und breiter,
daß in dir schlummert
ein
Blümchenpflücker,
ein Sockenwechsler,
ein Pünktlichkommer.
Doch wisse, selbst dein Strümpfchen ist nicht
das ultimative Versteck,
denn wir alle sehen - was du nicht siehst -
deinen blinden Fleck! |
Sockrattus schob nochmals
einen Limerick nach, in dem er vermutlich wieder den Wohnsitz eines
Pseudos bereimte - aber wir wollen nicht wissen, um wen es sich handelt:
Nemo summierte dann reimend
(die Zahlen im Gedicht sind Seitenzahlen im Perplex Nr. 606):
Liebe Läuseratte:
Verschlimmerick 16 reimt dir.
Du reimst noch schlimmer 12 zu mir.
Tochter der Nacht hat acht
Zeilen 13 dir gebracht.
Fata Morgana 14 bedichtet dich.
Und zu dir 4 reim auch ich.
Du zeugst
hier eine Dichtertruppe.
Froh spucken wir in deine Suppe:
Oh Lästerratte, ach Dichtermaus -
hältst du das aus? |
Sockrattus dazu:
Fata Morgana
zu 594/11
Was rattert die alte Ratte da bloß für einen
Blödsinn herunter?
Von Frischschweiß und heißen Socken, ist die
noch munter?
Hey, komm, ich hab dich doch gestern erst
gesehen
im Waschsalon, ohne Söckchen, aber mit
lackierten Zehen.
Da drehte sich dein gesamtes Sockensortiment
im Kreise,
mit Vorwäsche, Feinwaschgang, Weichspülung –
trommelweise!
Alles duftet und tuftet bei unserem lieben
Schnurrbartgesichte - nur
von Schweiß keine Spur! |
Die Antwort aus der Socke
stand in PP 608/9:
|
Fata Morgana
zu 595/8
Fata Morgana strahlt wie ein Honigkuchenpferd,
endlich hat sie das frostige Rattenherz
erobert.
Jedoch: Mit einem Eigenheim lockst du keine
Fee hinter dem Ofen hervor.
Biete ihr wilde ungezähmte Natur, aber sei
weder Spießer nochTor.
Dann entflammst du - vielleicht - das stolze
Feenherz,
doch sei gewarnt, treibe es nicht bloß zum
Scherz.
Nichts ist schröcklicher als Feenrache,
augenverdreht endest du in deiner eigenen
Blutlache
(... und zerplatzt zu Schaum ist der
aufgeblasene Eigenheimtraum).
Sockrattus derweil:
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Fata Morgana zu 608/9:
Ich spuck‘ in deine Suppe nicht!
Nein, in deine Suppe spuck' ich nicht!
Denn deine Suppe ist mir schpucke … äääh schnuppe …
What a spooky snoopy soupy!
Sockrattus derweil:
Fata Morgana zu
607/22:
Oh Sockenratte, alter Schuft,
aus deinen Versen strömt ein Duft
nach hundert Jahre altem Käse.
Weiche von mir … und verwese!
Sockrattus nun wieder:
Fata Morgana zu 609/10:
Die allerliebste Sockenmaus
spricht toujours die Wahrheit aus.
Fatas Füße, ca c’est vrai, du schlauer Hase,
sind stets umhüllt von allerfeinster Gaze.
---und so verlassen wir denn die Geschichte
dieser Gedichte, da die Themen sich nun auf Vorwürfe des
Nicht-Dichtenkönnens und Gestanksinterpretationen etwas einengen:
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Fata Morgana zu
596/3
Zum Naschen geht die Fata zur Schokolaterie,
doch in dein Rattenlöchle lockst du mich nie!
In's Rattenloch, in's Rattenloch wirst du mich
niemals kriegen,
aus der Traum, aus der Traum, laß alle
Hoffnung fliegen.
Vom Schwindeln hat dein Näschen 'nen rosaroten
Ton.
Niemals war die Dolores im Waschsalon!
Im Waschsalon, im Waschsalon da trefft ihr
zwei euch nie.
Dolores hat geplaudert: Es war im Beauty Free.
Dort gibt’s zum kleinen Preise alles für Haar
und Haut.
Ich kann mir jetzt auch denken, wie‘s zuhaus
bei dir ausschaut:
Im Rattenloch, im Rattenloch da sitzt auf
ihrem Thron
die rot lackierte Beauty Rat ohne Kron'.
Steh doch zu deinem Fetisch, du rattenscharfe
Braut,
sei mutig und ganz ehrlich beim Coming Out!
Denn dann:
Im Rattenloch, im Rattenloch wir zwei mit
Beinrasur,
ich leih' dir meinen lila Lack, du machst mir
die Frisur. |
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Nemo zu 597/11:
Fata Morganas poetische Bilder
werden heut schrittweise wilder:
„Die rot lackierte Beauty Rat“ -
das fetzt schon nett.
Lila Lacktausch für Frisur -
da fliegt die Ratte aus der Spur.
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Das Hin und Her mit Gedichten,
die versuchen zu provozieren
oder auch mal zu vernichten,
mit Fata hier, der Ratte da,
von Sokrates bis Morgana,
von grausig bis apart,
von Perplex 584 an
komplett
bis in die 610-Gegenwart
habe ich nunmehr destilliert
von Trampelzeile bis Sonett
und für´s
Internet
editiert. Moderiert
hab ich´s ja selbst bisweilen
mit Gedichtversuchen.
Einen provinziellen Gedichtekuchen
haben wir uns da gebacken,
mit Schalk im
Nacken.
Er darf die Öffentlichkeit jetzt aufsuchen.
Nemo |
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