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Metaphysisches

559: Man kann das Existierende und das Nichtexistierende benennen

Ein Existierender weiß und sieht das, was nicht existiert: Mathematisches existiert überwiegend nicht, Physisches existiert. Religiöse Interpretation existiert nicht um den Existierenden, sondern in ihm.

571: Am Anfang war der Mensch

Mit der Religion halte ich es, seit ich 16 bin, mit einer englischen Zeile, die ich auf dem Cover der LP „Jethro Tull - Aqualung“ las und die mich mit mehr Donnerschlag als die 1000 mir vorher an den Kopf geworfenen Bibelpsalmen durchfuhr: „In the beginning Man created God; and in the image of Man created he him“. Ja, klar, so ist es. Amen.

563: Religion ist angemessen bei Kindern

Rei der Frage nach der durchschnittlichen Lebenserwartung einer Religion fällt mein Blick auf kurzlebige Religionen. Einerseits gibt es haidnische Religionen, die 4000 Jahre alt sein mögen. Der Taoismus startete vor 2400 Jahren, das Christentum hat 2000 Jahre auf dem Buckel, der Islam 1400.
Dem steht aber tatsächlich ein Gewimmel von Religionsgründungen gegenüber, die nur so lange halten, wie ihr Gründer sie hinausposaunt. Staatskirchen wurden ja extra ernannt, um dem Religionsgeschrei Einhalt zu gebieten. Indien scheint mir ein Zirkus aus 1000 Gurus nebeneinander zu sein...
Und noch einen Stock kleinräumiger glaube ich, dass Familien mit Kindern in der Vorpubertät aus den Fragen der Kinder heraus bei fantasie- oder humorvollen Eltern eigene, bald sich wieder verlierende Religionsgemeinschaften sind.

561: Monotheismus ist dem Volk zuwenig

Jawohl, das Christentum hat eine Götterwelt! Jede katholische Kirche strotzt vor Göttern. Sie werden „Heilige“ genannt. Ihnen zu Ehren gibt es die wahrhaft originellen Zeremonien. Was wäre unsere Novembernacht ohne den Umzug zu Ehren des heiligen Sankt Martin. Und die Mutter Gottes - also heilige Maria, wenn das keine Muttergottheit ist!


Seitenschlenker: Ist Helloween eine Feier des Teufels? Und... ist die alemannische Fastnacht nicht auch eher vom Teufel geritten als von Himmel inspiriert?

"Ein einziger Gott" ist ein Archetyp

556: Gott selbst mal als „Archetyp“ zu handhaben, in der Nähe zu Frankenstein, Golem und Dracula, in Konkurrenz zu den Göttern, in Ehe mit dem Archetyp der heiligen Jungfrau und Dennoch-Mutter, also Maria, hat ja schon mal was... Befreiendes. Bitte nicht gleich deshalb mir Drohungen schicken, ich habe doch Allah aus dem Spiel gelassen :-)
Prediger, Propheten und Hiob bezeichne ich nicht als Bücher mit archetypischem Hintergrund.

558: Ich nehme an, dass eine Promotion möglich wäre, die aufzeigt, wie sehr zahlreiche biblische Stories archetypisch sind. Falls es nicht sogar längst schon sowas gibt. Dass die Nutzung, der Einsatz und die Platzierung und Darstellung des biblischen Gottes variiert, stößt einen Archetyp nicht vom Thron. Es geht da um das monotheistische Weltbild: Allah und Gott und noch weniges Weiteres.

554: Ein mehrjähriges Projekt würde entstehen, wenn ich ausgerechnet die Bibel kreativ aufarbeiten sollte. Das Hohelied würde ich von Telefonsexsprecherinnen intonieren lassen, das Neue Testament würde ich in fünfzig Märchen für Kinder unter 12 zerlegen, und das Alte Testament wäre zu trennen in eine "Sammlung der Archetypen" und ein "langweiliges Geschichsbuch Israels"

567: Jesus als Marketing-Symbol

Jesus als vorderasiatischer Kleinsterlöser - wahrlich, welch Maßstabverschiebung. Er ist dann zu erkennen als eines der Phänomene, die ausschließlich durch starke Jünger plus politische / kulturelle Zeitumstände groß wurden. Mohammed grüßt von ferne.

575: Jesus als manisch-depressiver Mensch

Ich habe ein Buch, „Genie, Irrssinn und Ruhm - eine Pathologie des Genies“ von Wilhelm Lange-Eichbaum, die vierte Auflage, danach wurde das in 11 Bände ausgewalzt...
Dieser Wälzer hat meiner Ansicht nach nur eine Funktion: Dass EINEM Autoren mal unter Heranbemühen von viel Wissenschaftlichkeit erlaubt ist, Jesus als manisch zu bezeichnen. Dass er das war, weiß jeder nach kurzem Hinschauen. Aber hier wird es gesagt.

556: Ja, die Bibel war schon ein quälendes Werk. Der Koran ist es offenbar noch. Ich steh auf Laotse.